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08.09.2010

OloV-Partner vereinbaren Mindestanforderungen für Praktikumsbetriebe

OloV-Partner vereinbaren Mindestanforderungen für Praktikumsbetriebe
Im Rahmen des vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg koordinierten regionalen OloV-Prozesses wurde abgestimmt, Jugendliche zukünftig nur noch in Praktikumsbetriebe zu vermitteln, die gewisse Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören beispielsweise eine qualifizierte Betreuung der Praktikanten sowie regelmäßige Rückmeldungen über die Praktikumsleistungen.
 
Auf Seiten des Kreises sind die Fachbereiche Familie, Jugend und Soziales und KreisJobCenter in OloV eingebunden. Die Universitätsstadt Marburg ist durch den Fachbereich Arbeit, Soziales und Wohnen und den Fachbereich Kinder, Jugend und Familie vertreten. Darüber hinaus sind die Agenturen für Arbeit Marburg und Wetzlar/Biedenkopf, das Staatliche Schulamt, die Industrie- und Handelskammern Kassel und Lahn-Dill, die Steuerberaterkammer, die Rechtsanwaltskammer sowie die Kreishandwerkerschaft Biedenkopf – die auch die Interessen der Kreishandwerkerschaft Marburg vertritt – an der viermal jährlich tagenden OloV-Steuerungsgruppe beteiligt. Hinzu kommen projektbezogene Arbeitsgruppen, die nach Bedarf tagen.
 
Die genannten Akteure haben nun vereinbart, im Rahmen von (Schüler-) Praktika nur noch mit Betrieben zu kooperieren, die die Mindestanforderungen einhalten. Bei diesen handelt es sich um einen Teil der so genannten "Qualitätskriterien für betriebliche Praktika", die im regionalen Dialogforum Arbeitgeber-Schule entwickelt wurden und Anforderungen an Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Betriebe für ein erfolgreiches Praktikum formulieren. Das Dialogforum wird über das Regionale Übergangsmanagement Schule-Beruf des Landkreises und der Stadt Marburg in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt organisiert, um die Zusammenarbeit von Schulen und Wirtschaftsbetrieben zu verbessern und zu intensivieren. Hierzu gehört auch die Abstimmung von Verantwortlichkeiten und Aufgaben im Rahmen betrieblicher Praktika. „Die Qualitätskriterien wurden in einem für die Region Marburg-Biedenkopf bisher einzigartigen Prozess gemeinsam von Vertreterinnen und Vertretern aus Schule, Wirtschaft und Jugendhilfe erarbeitet. Sie zeigen auf, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrkräfte und die Verantwortlichen in den Unternehmen erfüllen sollten, um sinnvolle Praktika zu gewährleisten“ erläuterte Dr. Kerstin Weinbach, Stadträtin der Universitätsstadt Marburg.
 
Die Vereinbarung von Mindestkriterien für Praktikumsbetriebe durch alle regionalen Arbeitsmarktakteure ist bisher hessenweit einzigartig und wurde daher vom Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in Offenbach als gelungenes Praxisbeispiel ausgezeichnet. Dies freut auch den Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Karsten McGovern: „Die Auszeichnung zeigt, dass die Region Marburg-Biedenkopf auf einem guten Weg ist, wenn es darum geht, die Strukturen im Übergangsbereich Schule - Beruf zu verbessern. Diesen Weg wollen wir in den nächsten Jahren konsequent weiter gehen.“
 
Die Broschüre mit den Qualitätskriterien steht hier zum Download bereit.